Das Karat-System ist vor allem durch die Karat-Patrone gekennzeichnet.
Die Frage liegt nahe, warum für die Karat Patronen nur 12 Aufnahmen geschaffen wurden.
Sonst war es ja üblich, in Kleinbild-Kameras Spulen mit 36 oder Kurzspulen mit 18
Aufnahmen zu verwenden. Agfa-Filme in den Karat-Patronen reichen nur für 12 Aufnahmen.
Für diese "neue" Einführung waren von Agfa gesammelte Erfahrungen ausschlaggebend.

Bei 36 Aufnahmen, so die Agfa-Strategie, muss der Kleinkamerabesitzer wer weiß wie lange warten, ehe er seinen Film entwickeln lassen kann.
Mit den 12 Karat-Aufnahmen wurde gerade die Zahl gefunden, die für einen normalen Tagesbedarf ausreicht.
Denn mit einem Dutzend Aufnahmen kann man schon allerhand Erinnerungsbilder nach Hause tragen.
 
Die weiteren Annehmlichkeiten, für damalige Verhältnisse, zeigen sich auch durch die Vereinfachung des Filmeinlegens.
Bei der Karat wurde dafür ein ganz neuer und überraschend zuverlässiger Weg beschritten. So macht die Karat auch das lästige Rückspulen des belichteten Films überfüssig.

 

 

An Sicherungen bietet die Karat außerdem: Verschluss- und Filmschaltung werden automatisch gegenseitig gesperrt. Es gibt keine Leerschaltung und keine Doppelbelichtungen. Selbst der gespannte Verschluss kann nicht ausgelöst werden, solange der Film nicht weitergedreht ist.
Unbeabsichtigtes Verschlussauslösen kommt ebenfalls nicht in Frage, solange der Objektivträger sich nicht in Aufnahmestellung befindet.
 

Übrigens kann man auch heute noch mit der Karat fotografieren.
Das funktioniert durchaus mit handelsüblichen Kleinbildfilmen.
Allerdings müssen diese zuvor in einem absolut lichtdichtem Raum auf eine Länge von ca. 60 cm gekürzt werden. Anschließend wird der Film in die Karat-Patrone vorsichtig eingeschoben und kann dann in die Kamera eingelegt werden.

Mehr Infos und Bilder von original Agfa Karat Filmen finden Sie hier.

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